Sie konnten ihr Glück kaum fassen: mit dem souveränen Klassensieg beim 33. DMV 250-Meilen-Rennen gelang Fabian Plentz (Hannover) und Jens Strack (Waiblingen) im BMW 330i der dritte Saisonsieg bei den Specials bis 3000 ccm Hubraum in Folge. Ein lupenreiner Titel-Hattrick für ihren Rennstall, das Team Live-Strip.com Racing aus Heilbronn.
Extreme Witterungsbedingungen, gekennzeichnet durch kurze Trockenphasen im ständigen Wechsel mit Regen, Windböen und Hagelschauern, verwandelten den 9. Lauf zur BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) gleich zu Beginn in eine wahre Materialschlacht, welcher die Teilnehmer reihenweise Tribut zollen mussten: von 175 gestarteten Fahrzeugen erreichten lediglich 127 nach vier Stunden das Ziel. Der Reifenpoker, der immer wieder notwendige Wechsel zwischen Slicks, Intermediates und Regenreifen, überforderte am Ende sogar den Reifenservice am Nürburgring. Teamchef Rudi Seher und seine mit allen Wassern gewaschene Mechaniker-Crew mussten deshalb während der letzten Rennrunden gar die Messer aus der Werkzeugkiste herausholen, um eigenhändig aus einem Satz Slicks neue Intermediates zu schnitzen.
Gleich hebt er ab: der 330i im Rausch der Geschwindigkeit!
Unbeeindruckt von den Wetterkapriolen fuhren Fabian Plentz und Jens Strack einen souveränen Start/Ziel-Sieg nach Hause. Bereits im Qualifying hatte das Duo die schnellste Zeit in der Klassenwertung herausgefahren und auch im Rennen selbst, war in der Klasse SP5 niemand schneller als die beiden leidenschaftlichen Amateur-Rennfahrer. Besonders hervorzuheben ist die Leistung des erst 21jährigen Fabian Plentz, der in seinem dritten Rennen im BMW 330i nunmehr den dritten Sieg erzielen und damit erneut sein großes Talent eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte.
Etwas weniger Glück als ihre Teamkollegen hatten bei diesem Rennen hingegen Olivier Fourcade (Köln), Ulrich Neuser (Berwangen) und Dr. Nicky Nufer (Sulzbach), die im Schwesterauto, dem BMW E36, lediglich auf dem 6.Platz der Klassenwertung durchs Ziel gewunken wurden. Kleinere Defekte hatten das Trio im Rennen immer wieder zurückgeworfen. Noch weniger Fortune hatte allerdings Team-Youngster Tobias Neuser bei seinem zweiten Start in der VLN: Cockpitpartner Ralf Kraus erwischte einen schwarzen Tag und schied mit dem dritten Live-Strip-BMW bereits während des Trainings durch einen Unfall aus.
Nummer 189 immer vorne weg: es kann nur einen geben!
Während das Team den aktuellen Erfolg noch bei der Siegerehrung ausgelassen feierte, blickte Teamchef Rudi Seher hingegen schon wieder nach vorn: "Jetzt ist alles möglich. Entgegen unserer ursprünglichen Planung werden wir nun auch beim letzten Rennen des Jahres, dem 34. DMV Münsterlandpokal am 31. Oktober, wieder hier auf der Nordschleife an den Start gehen. Vielleicht schaffen wir es ja tatsächlich, diesem tollen Erfolg zum Jahresabschluss noch einen weiteren hinzuzufügen."
Fotos: Christian Moskopp